An Bord der E.A.S.S. "PATHFINDER"
Schwärze.
Für das menschliche Auge war der lichtlose Hyperraum ein einziges, samtschwarzes .. Nichts.
Mitten in der Bewegung schien die Crew in der Zeit fest gefroren zu sein, deutlicher und schärfer als jede technisch unterstützte Bildaufwertung in HD es möglich gemacht hätte.
Hätte einer der Anwesenden den Kopf drehen und seine Kameraden betrachten können, er hätte erstaunt fest gestellt das er jede einzelne Pore in einem ansonst so makellos glatten Gesicht hätte erkennen können.
Sogar Staubpartikel in der Atemluft schimmerten wie Diamanten, für die Ewigkeit des Warp konserviert.
Niemand hätte sagen können wie lange das Schiff im Hyperraum verbrachte, vielleicht nur Sekunden, Minuten.
Vielleicht sogar Jahre.
Im Normalraum verging jedoch nur eine kaum messbare Zeitspanne, so daß man von der " Nullzeit " sprechen konnte.
Die Front der Brücke bestand gänzlich aus einer Haube aus Steeloplast, die sich bis zur mitte des Kommandodecks zurückzog und so jedem, der auf den Sessel des Waffenoffiziers, des Navigators oder des Captains platz nahm den Eindruck vermittelte er säße mitten im freien Raum. Auf der Konsole des Navigators sah man die einzige Bewegung auf dem ganzen Schiff, eine sich schnell drehende Zahlenwalze deren Wert sich langsam der völligen Null näherte.
Es begann mit dem flackern von Pseudolicht in der mitte des zentralen Sichtfensters.
Als die letzte Zahlenwalze auf Null sank gab es einen im vakuum unhörbaren, aber fühlbaren Donnerschlag und die PATHFINDER fiel zurück in den Normalraum.
Wie Marionetten deren Fäden gekappt worden waren sackte jeder an Bord einige Milimeter in sich zusammen, ehe das Gehirn wieder die Kontrolle über die Muskeln erlangte und den dazugehörigen Körper stabilisierte. Lediglich 10 % der Bevölkerung litt unter sogenannter "Sprungkrankheit", deren Sympthome wie etwa starke Übelkeit, rasende Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen auch von unkontrollierten Muskelzucken und Sehschwierigkeiten begleitet wurden. In der Regel klangen diese Begleitumstände innerhalb der ersten Stunde im Normalraum wieder ab.
An Bord der PATHFINDER litt nur einer an dieser Krankheit.
Captain Ellias Bones.
Sein Kopf sackte nach vorn, das Kinn auf die Brust und mit einem fast seufzenden Atemzug rutschten seine Hände von den Armlehnen mit den kleinen MFD Monitoren. Doch der erfahrene Raumfahrer hatte sich schnell wieder unter Kontrolle.
" Bericht ! .. Conn, sind wir am Sprungpunkt ?"
Sein Blick wanderte nach links zu einer jungen, süßen Blondine, die ihre lockige Haarpracht unter einer Schirmmütze mit der Kennmarke und dem Badge des Schiffes verbarg. Ihre fast kobaltblauen Augen blinzelten erst eine Sekunde irritiert zum CO, ehe sie sich räuspernd wieder gerade hinsetzte und ihre Anzeigen überprüfte.
" Astrogation rechnet noch, aber wir sind am Nadirpunkt eines Klasse K - Sterns. Perapsis liegt bei einer Million Kilometern"
Es piepte, dann sprang eine Anzeige auf ihrer Konsole von gelb auf grün.
" Positive Sternbildabgleichung, Sir .. Ziel erreicht."
Ein Aufatmen ging durch die Mannschaft, die sich neben dem Captain, der PilotinTaylor noch aus dem Technikern Kamarov und Jones sowie dem medizinisch wissenschaftlichen Offizier Kooper zusammensetzte.
Die PATHFINDER war ein Schiff der Constellation Andromeda - Klasse der Roberts SpaceIndustries.
61 Meter lang, 13, 4 Meter hoch und knapp 27 breit gehörte sie zu den größeren Scout-Schiffen der Terranischen Allianz und war für Tiefenraumerkundung und Erforschung konzipiert worden. Sie konnte dank ihrer beiden HF-R2 Plus Reaktoren genug Energie für einen Kearny-Sprungantrieb, sowie umfangreiche Scann- und Wissenschaftliche Module aufbringen und war dank ihrer 4 P-52 Merlin Motoren Luft/Raumfähig.
Die Scanner konnten aus millionen Kilometern Entfernung atembare Gase, Metalle, Flüssigkeiten und Leben aufspüren, nach Vorkommen katalogisieren und erste Analysen durchführen. Sie konnten auf ein zentelatom komprimiertes Element Zero aufspüren, waren Fähig Wärmesignaturen innerhalb eines Sonnensystemes in wenigen Minuten zu entschlüsseln und galten als "state of the Art" zu den Fortschrittlichsten das die Raumflotte momentan zu bieten hatte.
Jedoch ahnte niemand das etwas geschehen war das alle die ganze moderne Technik nicht aufspüren konnte, weil es einfach keine vergleichbare Möglichkeit gegeben hätte diesen Prozess wissenschaftlich zu Erklären...
Niemand ahnte das sie weit mehr als einen Langstrecken-Hyperraumsprung hinter sich hatten ....
[ Und so beginnt die Geschichte .. ]